Alle Mitarbeiter eines Unternehmens, die mit Verschraubungstechnik befasst sind, müssen über eine entsprechende Qualifikation verfügen. Die maßgebliche Richtlinie VDI/VDE-MT 2637 – Blatt 1 lässt keinen Spielraum für Interpretationen. Die Norm richtet sich neben offensichtlichen Berufsgruppen wie Monteure, Konstrukteure und Qualitätsprüfer auch an die Einkäufer von Verschraubungstechnik. Häufig besteht das Procurement aus betriebswirtschaftlich ausgebildetem Personal – ein Wissensupdate im technischen Bereich ist nicht nur aus Haftungsgründen obligatorisch, sondern rechnet sich auch für das Unternehmen.
Spätestens seit dem Einzug digitaler Systeme in die Verschraubungstechnik ist dieser Bereich zu einer hochkomplexen und äußerst vielschichtigen Materie herangewachsen. Entscheidet sich ein Unternehmen für die Einführung moderner Verschraubungstechnik, stehen hohe Investitionen an. Kompetent über den Einsatz der finanziellen Mittel entscheiden können nur Einkäufer, die den neuesten Stand der Technik kennen und die jeweiligen Vorteile der Systeme für ihr Unternehmen treffsicher bewerten können. Diese Tatsache berücksichtigt die Richtlinie VDI/VDE-MT 2637 – Blatt 1 und schreibt im Qualifikationsbaustein Q46 „Einkauf von Schraubwerkzeugen sowie Mess- und Prüfmitteln“ explizit vor, über welche Kompetenzen ein Einkäufer verfügen muss.
Zum Tätigkeitsprofil eines Einkäufers zählen demnach die Recherche und Auswahl von geeigneten Lieferanten und die Durchführung des Bestellvorgangs. Berücksichtigen muss er dabei die im Lastenheft erfassten technischen Vorgaben unter Einbindung der technischen Fachabteilungen. Für den Einkauf relevant sind eine ganze Reihe technischer Regeln: DIN EN ISO 9001, VDI/VDE 2862, VDMA 34160 und VDI 2884. Zudem unterliegt der Einkäufer den gesetzlichen Vorgaben des ProdHaftG und ProdSG.
Bereits die bloße Auflistung der Normen und Gesetze schreckt den Laien mit dem zu erwartenden unüberschaubaren Wust an technischen Regeln und schwer verdaulichem Paragraphendeutsch. Was wirklich wichtig ist und was der Einkäufer gemäß VDI/VDE-MT 2637 – Blatt 1 tatsächlich kennen, können und beherrschen muss, wissen die Dozenten der Akademie der Schraubverbindung. Sie selektieren die Qualifikationsbausteine berufsgruppenspezifisch und übersetzen sperrige Fachtexte in verständliche Alltagssprache. Praktische Übungen veranschaulichen die theoretischen Inhalte und sorgen dafür, dass die vorgetragenen Informationen von den Schulungsteilnehmern buchstäblich begriffen werden. Zudem regt der interaktive Unterricht zum Nachfragen an und ermöglicht die Identifizierung von Wissenslücken sowie die flexible Anpassung der Seminare an individuelle Kenntnisstände.
Der Nachweis erforderlicher Qualifikationen in Verschraubungstechnik rechnet sich für Unternehmer auch im schlimmsten anzunehmenden Fall: Wenn nach einem Unfall juristisch die Haftungsfrage geklärt werden muss. Dann ist es entscheidend, dass ein Unternehmen seine Sorgfaltspflicht auch hinsichtlich der Mitarbeiterschulung nachweisen kann. Die Akademie der Schraubverbindung ist nach ISO 29990 zertifiziert und stellt weltweit gültige Zertifikate aus, mit denen Unternehmen jederzeit rechtssicher belegen können, ihre Pflichten hinsichtlich der Mitarbeiterqualifikation erfüllt zu haben.