Mythos 4: Gut geölt schraubt es sich besser als trocken

19. Juni 2019

Wirklichkeit: Öl ist als Schraubenschmierstoff bei großen Schrauben oder geringer Montagedrehzahl oftmals ungeeignet. Der Grund dafür liegt in der Mechanik. Die hohen Flächenlasten beim Verschraubungsprozess verdrängen das Öl aus der Schmierstelle. Durch die fehlende Relativgeschwindigkeit können die Reibpartner nicht auf dem Ölfilm aufgleiten und die Schmierleistung ist nicht gegeben. Eine Erhöhung der Reibung und die punktuelle Überlastung des Schraubenwerkstoffes sind die Folge von fehlerhaften Schmiersystemen. Das Versagen der Verbindung, speziell bei Edelstahl oder höher vergüteten Werkstoffen, ist oft das Endresultat. Heutzutage stehen leistungsfähige Festschmierstoffsysteme zur Verfügung, die in Form von Pasten oder Gleitlackierungen an der Schmierstelle appliziert werden. Sie gewährleisten eine zuverlässige Trennung der beiden Reibpartner in jedem Belastungsbereich von Schraubprozessen. Sie sind für den Mischreibungsbereich konzipiert und sind bis zur Fließgrenze von Stahl belastbar.