Häufige Fragen (FAQs) zur Qualifikation in der Schraubtechnik
Auf dieser Seite finden Sie Antworten zu häufigen Fragen (FAQs) zur Qualifizierung in der Schraubtechnik, dem Schulungsangebot der Akademie der Schraubverbindung sowie relevanten Richtlinien und Normen (z.B. VDI/VDE-MT 2637 und DIN EN1591-4
Trainer
Um sicherzustellen, dass ein Trainer für die Qualifikation in der Schraubtechnik eine gute Qualität aufweist, ist insbesondere bei der Auswahl eines externen Trainers eine genaue Überprüfung notwendig, um eine fachgerechte Schulung für die Mitarbeiter zu gewährleisten. Ein qualifizierter Trainer verfügt meist über mehrere Eigenschaften, welche auf der Webseite des Schulungsanbieters oder spätestens über die Angebotserstellung transparent zur Verfügung gestellt werden sollten. Diese umfassen:
- Fachliche Kompetenz (durch Ausbildung wie z.B. Studium oder Schraubfachingenieur/-techniker und mehrjährige Praxiserfahrung belegt)
- Didaktische Kompetenz (durch Fortbildungsmaßnahmen wie z.B. Moderationslehrgänge, Ausbildertätigkeit, etc. belegt)
- Referenzen (durch Kundenempfehlungen, Gremienarbeit, Forschungsprojekte, Vorträge und Veröffentlichungen belegt)
- Kenntnisse über relevante Normen und Richtlinien (durch aktive Mitarbeit in entsprechenden Arbeitsgruppen belegt)
- Einschränkung des Angebotsumfangs (ein guter Trainer kann alle Qualifizierungsbausteine der VDI/VDE 2637 Blatt 1 gleichzeitig auf hohem Niveau schulen)
- Herstellerkenntnisse, insbesondere im Bereich von Parametrierungsschulungen
- Zertifizierungen nach DIN ISO 29990 und/oder Bestehendes Qualitäts-Managementsystem im Bereich Schulung
- Lehrmethode angepasst an die Kundenanforderungen
- Angebot eines passenden Schulungsumfeldes
- Angebot von Praxis- und Theorieeinheiten
Es ist auch wichtig, dass ein Vorgespräch für eine bedarfsorientierte Schulung angeboten wird, um ein passendes Schulungsniveau sicherzustellen.
Richtlinie VDI/VDE-MT 2637
Es ist möglich, dass die Mitarbeiter intern geschult werden, um Expertenwissen nicht extern einkaufen zu müssen. Die Firma muss jedoch sicherstellen, dass interne Trainer die gleiche Qualität wie externe Trainer aufweisen. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen kann es aufgrund des umfangreichen Schulungsbedarfs von VDI/VDE-MT 2637 Blatt 2 schwieriger sein, das erforderliche Fachpersonal intern zu haben. In größeren Unternehmen mit einer eigenen Fachabteilung zum Thema Schraubmontage sind oft Spezialisten im eigenen Haus zu finden. Externe Trainer sind besonders dann sinnvoll, wenn spezifisches Herstellerwissen benötigt wird, z.B. bei der Systemparametrierung.
Wenn Ihre Mitarbeiter nicht gemäß der Mindestanforderungen der VDI/VDE-MT 2637 qualifiziert sind, besteht ein erhebliches Risiko für die Sicherheit Ihrer Produkte und somit auch für die Haftung des Herstellers im Schadensfall. Es ist daher empfehlenswert, die Normen und Richtlinien zu kennen und entsprechend dieser oder sogar höherwertigen Kriterien vorzugehen, um nicht fahrlässig zu handeln. Besonders bei Kategorie A- und Kategorie H-Verschraubungen, bei denen schwere Personen- und Umweltschäden drohen, ist es wichtig, die Anforderungen an die Tätigkeiten und Qualifikationen gemäß der VDI/VDE2637 Blatt 1 nachzuweisen. Es ist daher ratsam, Ihre Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren, um potenzielle Risiken zu minimieren und eine fachgerechte Montage sicherzustellen.
Für den Schulungsumfang innerhalb der VDI/VDE-MT 2637 ist es wichtig, den aktuellen Wissensstand der Mitarbeiter bezüglich dem Stand der Technik zu berücksichtigen und die Schulung bedarfsorientiert anzupassen. Eine gute Orientierung bietet hierbei die VDI/VDE 2637 Blatt 1 Qualifikation in der Schraubtechnik, welche die erforderlichen Kompetenzen in 52 Qualifikationsbausteinen beschreibt, inklusive deren Mindestanforderungen an die Tätigkeiten. Zusätzlich sollten die Anforderungen an den Schulungsumfang Teil des Qualitäts-Managementsystems (z.B. ISO 9001:2015) der jeweiligen Firmen sein.